Lok Schleife – LHV Hoyerswerda 14:34 (8:16)
Nach längerer Zeit hat sich der LHV Hoyerswerda im Nachwuchsbereich wieder bewusst dafür entschieden, alle Mannschaften bis zur A-Jugend selbst zu stellen. Ein ambitionierter Schritt, der jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt – insbesondere im Hinblick auf die teilweise dünn besetzten Kader.
So musste die B-Jugend des LHV zum Auftaktspiel bei Lok Schleife mit einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft antreten, bestehend aus Spielern der B- und C-Jugend. Ein völlig neues Team – mit einem ebenfalls neuen Trainer: Tim Aufderheide, der tatkräftig von Guido Schmidt unterstützt wurde. Angesichts dieser Ungewissheiten war die Marschroute klar: Über Emotionen, sowohl auf dem Feld als auch auf der Bank, sollte das Team ins Spiel finden.
Starker Beginn mit griffiger Abwehr
Gestartet wurde mit einer offensiven 3:3-Deckung. Alexander Kempe, Oscar Schmidt und August Hagedorn bildeten hier die erste Reihe und sorgten von Beginn an für ordentlich Druck auf den Gegner. Die ersten fünf Minuten gestalteten sich noch ausgeglichen, doch dann gelang es den LHV-Jungs, sich erstmals mit vier Toren abzusetzen – ein erster Wirkungstreffer gegen die Gastgeber.
Die Abwehr arbeitete aggressiv und war stets auf Ballgewinne aus. Nach 15 Minuten zwang man Lok Schleife zur ersten Auszeit – da stand es bereits 4:8, Alexander Kempe hatte zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Treffer auf dem Konto.
Was genau Schleife in ihrer Auszeit besprach, blieb unklar. Offensichtlich sollte der Mittelmann häufiger an den Kreis auflösen – doch darauf reagierte die LHV-Jungs clever mit einer Umstellung auf eine 4:2-Deckung. Ein Schachzug, der Wirkung zeigte: Ein 3:0-Lauf über August Hagedorn und Alexander Kempe folgte, und kurz vor der Halbzeit konnte man nach einer weiteren taktisch klugen Auszeit noch zwei Ballgewinne verbuchen. Pausenstand: 8:16 für den LHV Hoyerswerda.
Dominanz auch in Hälfte zwei
In der Kabine gab es wenig zu bemängeln. Auch das Torhüter-Duo Elias Redlich und David Spilev zeigte eine starke Leistung und sollte diese auch im zweiten Durchgang fortsetzen.
Für Halbzeit zwei hatte sich die Mannschaft zwei klare Ziele gesetzt: Weniger als 15 Gegentore zulassen und möglichst alle Spieler zum Torerfolg kommen lassen. Ersteres gelang – Schleife blieb bei 14 Treffern stehen. Zweites Ziel wurde zumindest teilweise erreicht.
Über Einläufer versuchte man, die C-Jugendlichen – Hannes Kummer, Thomas Nein, Ben Nitzer und Erwin Thiel – besser in Wurfpositionen zu bringen. Nur Hannes Kummer konnte sich letztlich in die Torschützenliste eintragen. Die körperlichen Unterschiede zur B-Jugend waren deutlich spürbar – dennoch überwiegt die positive Erkenntnis, dass allen C-Jugendlichen ausreichend Spielzeit gegeben wurde. Der LHV bleibt seiner Linie treu: Lieber früh fördern als übervolle Kader verwalten.
Auch defensiv zeigten die jungen Spieler gute Ansätze. In den zwischenzeitlich erprobten 6:0- und 5:1-Deckungen konnten auch die C-Jugendlichen wiederholt Anspiele auf die Schleifer Außen unterbinden – ein starkes Zeichen für den mannschaftlichen Zusammenhalt und taktisches Verständnis.
Deutlicher Auswärtssieg und viele Erkenntnisse
Von Lok Schleife kam in der zweiten Hälfte nicht mehr viel. Der LHV kontrollierte das Spielgeschehen nach Belieben und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende stand ein klarer 14:34-Auswärtserfolg auf der Anzeigetafel – ein Auftaktsieg nach Maß.
Hervorzuheben sind insbesondere Alexander Kempe (15 Tore) und August Hagedorn (9 Tore), die immer wieder vom stark aufspielenden Oscar Schmidt in Szene gesetzt wurden. Letzterer überzeugte nicht nur spielerisch, sondern auch durch seine uneigennützige und teamdienliche Spielweise.
Ein Lob verdient auch Carlo Notzke, der sowohl in der Abwehr als Chef als auch im Angriff mit einer souveränen Leistung überzeugte.
Der LHV darf mit diesem Auftakt rundum zufrieden sein – und das mit einem Ausrufezeichen. (LHV – TA)
Der LHV spielte mit: Elias, David (bd. im Tor), Carlo (4/1), Alexander (15), August (9), Hannes (1), Thomas, Erwin, Oscar (5), Ben – Trainer/ Offizielle: Tim, Guido