Knapper Derbysieg – mit zwei Gesichtern des LHV

25 November, 2025

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8. Spieltag der Oberliga Sachsen – Derbytime in Görlitz

Wie so häufig in dieser Hinrunde ging es für den LHV erneut auf Auswärtsreise – diesmal nach Görlitz zum Prestige-Derby, das traditionell bereits im Vorfeld reichlich Brisanz mit sich bringt. Die KOWEG-Fans versuchen zwar gern zu sticheln, doch so richtig gelingen will das nie. Dieses Mal blieb es vor der Partie sogar ungewöhnlich ruhig – absolut wünschenswert und keinesfalls ein Nachteil.

Görlitz stand als Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand. Erst zwei Punkte hatten sie bisher eingesammelt, allerdings ausgerechnet im anderen Derby gegen Cunewalde. Der LHV war also mehr als gewarnt. Und auch wenn die Grün-Weißen personell fast wieder aus dem Vollen schöpfen konnten, ist und bleibt ein Derby in Görlitz ein besonderes Spiel – zumal es in der Halle schnell ungemütlich werden kann, wenn die „KOWEG-Stiere“ erst einmal loslegen.

Sonntag, 17 Uhr – kalt und dunkel draußen, aber drinnen wurde den Hoywoy-Fans schnell warm. Besonders in der ersten Halbzeit, in der es unzählige Jubelmomente gab. Denn diese 30 Minuten erinnerten stark an das starke Spiel gegen Aue II: eine harte, kompakte Defensive und ein herausragender Christian Radke im Tor. Radke nutzte seine Chance und glänzte mit 10 Paraden in der ersten Halbzeit, ein Grundstein für die verdiente 11:16-Pausenführung der Grün-Weißen.

Von der ersten Minute an strahlte der LHV Selbstbewusstsein aus und machte klar, wer dieses Derby bestimmen wollte. Die Abwehrarbeit war stark, immer wieder stellte man Görlitz vor unlösbare Aufgaben, wodurch KOWEG zahlreiche einfache Ballverluste produzierte. Zweimal Widera, zweimal Tim Baumgstatt – und schon stand es in der 27. Minute 8:15.

Görlitz mobilisierte jedoch zum Ende der Halbzeit noch einmal alles und kämpfte sich durch viel Willen auf 11:16 heran. „Tuchfühlung halten“ – das hatten sie geschafft.

Zweite Halbzeit: Aus Sonntagsspiel wird Kampfspiel

KOWEG setzte nun auf den bekannten Effekt: Hoffen, dass der LHV nachlässt. Und tatsächlich – das Spiel kippte. Görlitz erzielte in den ersten sechs Minuten satte 7 Tore und verkürzte auf 18:19. Die Halle wurde laut, die Partie hitzig und der LHV wackelte.

Dann folgte der Knackpunkt des Spiels: die äußerst fragwürdige Rote Karte gegen Abwehrchef Felix Just. Von diesem Moment an lief beim LHV kaum noch etwas zusammen, während Görlitz nahezu alles gelang. Die Torhüter bekamen keinen Zugriff mehr, die Abwehr fand gegen die Aufbaureihe der Gastgeber keinerlei Lösungen.

Als Martin Adam in der 53. Minute zum 30:30 ausglich und kurz darauf Kevin Wittig sogar zum 31:30 für KOWEG traf, schien die Überraschung plötzlich greifbar – alles sprach für die Hausherren.

Doch dann kam Nick Widera.

In genau den Phasen, in denen man echte Unterschiedsspieler braucht, war er zur Stelle. Abgebrüht vom Punkt, eiskalt aus dem Rückraum – und 14 Sekunden vor Schluss erzielte er den vielumjubelten Treffer zum 33:34-Endstand.

Zwei enorm wichtige Punkte. Und ein deutlicher Hinweis darauf, dass man in der Oberliga Sachsen gegen keinen Gegner auch nur eine Sekunde nachlassen darf. 22 Gegentore in der zweiten Halbzeit – das entspricht nicht dem Anspruch in Hoywoy, das wissen alle Beteiligten. Aber unterm Strich zählen nun einmal die Punkte. Und die fahren die Grün-Weißen aus Görlitz mit nach Hause.

Nächste Woche wartet bereits der nächste Kracher – auswärts beim LVB Leipzig.

LHV – kämpft wie Sau!

LHV spielte mit: Radke, Schacht, Reimer, N.Nitzsche(1), C.Werner(2), F.Just, E.Krannich(1), S.Altmann, N.Widera (11), F.Knofe (4), B.Nitzsche, T.Sobanski (1), Tom Baugstatt(2), B.Krahl(4), Tim Baugstatt (8)

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