Am vergangenen Samstag ist der hart zugeschnürte Knoten bei der zweiten Männer des LHV Hoyerswerda endlich geplatzt. Nach sieben Niederlagen in Folge und mit 0:14-Punkten am Tabellenende stehend, gelang mit dem 27:27-Unentschieden gegen den Tabellendritten der Verbandsliga Ost TSV 1862 Radeburg ein erster Befreiungsschlag.
Aber zum Spiel:
Als nächster Favorit kamen die Radeburger, die in der letzten Wochen den unmittelbaren Tabellennachbarn aus Weissenborn ordentlich in die Schranken gewiesen hatte, in die Sporthalle des BSZ „Konrad Zuse“ zum achten Spieltag der Verbandsliga Ost. Die LHV-Reserve ging mit einer 31:39-Niederlage gegen Niederau aus der Vorwoche in den Vergleich, wobei auch da wieder sehr gute Ansätze gezeigt wurden.
Diese hieß es auch wieder auf die Platte zu bringen, um das Spiel lange offen zu halten.
Der Start war ordentlich, mit 3:1 ging der LHV durch Herzer, Huth und Nitzsche nach knapp zweieinhalb Minuten in Führung. Man merkte richtiges Feuer bei den Männern des LHV, die vor gut gefüllten Tribünen richtig frei aufspielten. Radeburg mit dem 3:2, danach zwei sehenswerte Treffer durch Kaasche und Trunsch zum 5:2. Der Tabellenletzte bis dato unbeeindruckt weiter am Drücker. Der Abwehr stand ordentlich und auch der Angriff wirkte wieder beweglicher. Stan Altmann in der neunten Minute zum 6:3 – dies alles in der Anfangsphase.
Danach kamen die Gäste besser ins Spiel, sicher auch dem geschuldet, dass die gut aufgelegten Nils Nitzsche nach hartem Einsteigen kurz verletzt und der angeschlagene Christian Herzer nach starkem Beginn von der Spielfläche mussten und so der Spielfluss etwas ins Stocken geriet.
Durch den ehemaligen Elbflorenzer Mario Scholz gelang der erste Ausgleich durch die Gäste – 7:7. Radeburg wurde stärker, das Spiel nun sehr ausgeglichen. Im Angriff war nun jeder Treffer erst einmal harte Arbeit. Beim 11:12 lagen die Hausherren das erste Mal im Rückstand, aber ein Bruch im Spiel war nicht zu erkennen. Beim Stand von 13:14 wurden die Seiten gewechselt.
Die bis dato stärkste Halbzeit zeigten die Männer vom Trainerteam Stephan/ Schwarzbach.
Nun hieß es, weiter mit voller Leidenschaft alles auf der Platte zu lassen, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Radeburg konnte aber erst einmal auf 14:17 erhöhen, aber die Hoyerswerdaer blieben dran und konnten ihrerseits wieder auftrumpfen. Durch zweimal Herzer, Huth und Marko Gäbler gelang der 18:18-Ausgleich und direkt danach durch Kaasche und Nitzsche sogar wieder die Zweitoreführung (20:18). Nun war es kein Spiel für schwache Nerven.
Die Gäste glichen umgehend wieder aus und legten mit dem 20:21 nach (47. Spielminute). Nun folgte eine Phase, wo sich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen konnte, die Führung aber wechselte. Es waberte hin und her. Ein Spieler ragte in der zweiten Hälfte über sich hinaus und zeigte mit vielen wichtigen Paraden, auch von freien Bällen, eine starke Partie – Niclas Schäfer im Kasten des LHV.
Knapp eine Minute vor Ende konnten die Gäste mit zwei Toren in Führung gehen (25:27), aber Marko Gäbler hielt per 7m dagegen und erzielte den 26:27-Anschluss. Nun hieß es „Do or die“ – Manndeckung gegen den Tabellendritten. Es kam zu einem freien Wurf rechts halb am Torraum, aber Schäfer mit der wichtigsten Parade der Saison. Es folgte die letzte Auszeit seitens des LHV. In Überzahl wollte man den lucky Punch erzielen und etwas Zählbares in den Abend mitnehmen. Mit viel Übersicht der entscheidende Pass von Nils Nitzsche auf dem am Kreis frei stehenden Marko Gäbler, der eiskalt per Heber zum 27:27-Ausgleich treffen konnte. Aber es waren noch fünf Sekunden zu spielen und die Gäste hatten ihrerseits noch eine Auszeit offen. Die Hoyerswerdaer Abwehr, weiter offensiv agierend, konnte den letzten Wurf der Gäste entschärfen und so brachen die emotionalen Dämme bei den Zuse-Städtern, denn endlich wurde man für die harte Arbeit belohnt und ging nicht als Unterlegener vom Parkett. Ein großer Dank geht an alle Fans auf den Rängen für die tolle Unterstützung.
Dieses positive Gefühl gilt es nun mit in die nächsten Wochen zu nehmen. Am kommenden Samstag ist man zu Gast beim HSV Dresden II. Anwurf in der altehrwürdigen Sporthalle in der Gamigstraße im Oberliga-Vorspiel zwischen dem HSV Dresden und LHV ist am 09.11.2024 um 16.30 Uhr. (LHV-MS)
Der LHV spielte mit: Wlodarcak, Schäfer (beide im Tor), Nitzsche (6), Herzer (4), Trunsch (2), Luca Gäbler (1), Kaasche (2), Bisinger, Jendryke, Aufderheide (1), Altmann (4), Huth (3/2), Gäbler M. (4/2), Lorenz – Trainer/ Off.: Schwarzbach, Kunold, Stephan
LHV – kämpft wie Sau!
Fotos von Werner Müller