Am letzten Samstag war mit dem SC Riesa der aktuell Zweitplatzierte der Verbandsliga zu Gast in der Sporthalle des BSZ „Konrad Zuse“. Das Hinspiel im September des letzten Jahres konnte die Nudel-Städter mit 35:27 für sich entscheiden.
Für das Rückspiel galt es die Gäste so lange wie möglich zu ärgern, wie in Bernstadt frei aufzuspielen und am Ende zu schauen, was möglich ist.
Leider gab es vor dem Anpfiff zwei Hiobsbotschaften für die LHV-Trainer Schwarzbach und Stephan. Christian Herzer musst krankheitsbedingt passen und auch Elias Huth war aufgrund einer Verletzung kurzfristig nicht spielfähig. Dazu gesellte sich das berufsbedingte Fehlen von Rechtsaußen Stanley Lorenz, der auch nicht durch Erik Kaasche (ebenfalls krank) ersetzt werden konnte. Dafür wieder mit an Bord nach längerer Verletzungspause war Ben Juralewsky.
In das Spiel ging es wie entfesselt. Von Anfang an lief der Ball sehr flüssig. Die LHVer starteten mit einem 3:0-Lauf durch Nitzsche und zweimal Trunsch, der einen tollen Tag erwischte und vollkommen beherzt agierte, und kontrollierte Riesa zunächst noch mit der überraschenden offensiven Abwehr. Gab es mal freiere Wurfmöglichkeiten, stand da noch Tyler Wlodarcak im Kasten des LHV oder das Glück war den LHV-Männern mit Riesaer Treffern an den LHV-Kasten holt. So konnte man sich bis zur elften Spielminute auf 9:3 absetzen. Von Nervosität weiterhin keine Spur. Beim 15:7 durch Nitzsche gab es die höchste Führung im gesamten Spiel. Danach kamen die Gäste besser ins Spiel und der Spielfaden schien auf Seiten der Gastgeber zu reißen. Dazu beigetragen haben aber auch drei Zeitstrafen in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte. Alle nicht wirklich hundertprozentig nachvollziehbar, wenn es um den progressiven Aufbau geht. Riesa konnte so den Rückstand deutlich verkürzen und die Seiten wurden beim Stand von 18:15 für die Lausitzer gewechselt.
Der Start in die zweite Hälfte gehörte dann wieder der LHV-Reserve. Bis auf fünf Tore (22:17, 36. Minute) konnte man sich nochmal absetzen, ehe eine weitere Zeitstrafe das Pendel in Richtung der Gäste umschlagen lies. Riesa war jetzt voll im Spiel und hatte bessere Lösungen gegen die offensive Abwehrarbeit. Zudem erhöhten sie das Tempospiel. Auf Seiten der Hoyerswerdaer schlichen sich zunehmend Fehler ins Spiel. Die Räume, welche durch die Einzelmanndeckung der Gegner entstanden, konnte man auch nicht konsequent ausnutzen. Des weiteren konnte man auch einen gegebenen Strafwurf nicht für sich nutzen. Riesa ging beim Stand 23:24 das erste Mal im gesamten Spielverlauf in Führung. Marko Gäbler konnte diese nochmal ausgleichen. Die Leichtigkeit im Spiel war leider weg, so fehlten die einfachen Lösungen im Spiel. Auch der Zugriff im Abwehrverbund war nicht immer gegeben. Riesa war jetzt mehr am Drücker als die Männer des LHV, auch wenn das sich das Spiel weiterhin recht knapp gestaltete. Knapp 13 Minuten vor Ende gab es dann eine streitbare Disqualifikation gegen Nils Nitzsche. Benjamin Jendryke konnte ein letztes Mal auf einen Treffer verkürzen (28:29) ehe die Gäste mit vier Treffern in Führung gehen sollten. Diesen Vorsprung gaben sie bis zum Ende des Spieles auch nicht mehr her. Mit 36:40 ging das nächste Saisonspiel verloren und somit bleibt man weiterhin bei einem Zähler auf der Habenseite.
Fazit: Die Aufgabe die Gäste so lange wie möglich zu ärgern ist gelungen. Mit viel Spaß und schon lange nicht mehr gesehener Leichtigkeit agierten die LHV-Männer – vor allem in der ersten Halbzeit – auf der Platte des BSZ. Leider ging diese im zweiten Abschnitt etwas verloren und die Passivität im Angriffsspiel überwiegte, was bei 36 Toren sicher nicht ganz nachvollziehbar ist. 40 Gegentore sind natürlich zu viel, davon vielen aber sehr viele in Unterzahlsituationen über das Riesaer Tempospiel. Die progressive Linie der beiden Unparteiischen war leider nicht ausreichend.
Auch hier heißt es wieder das Positive mit in das nächste Spiel zu nehmen. Am kommenden Samstag ist man zu Gast beim Tabellenführer und Aufstiegsaspiranten Radebeuler HV. (LHV-MS)
Der LHV spielte mit: Schäfer, Wodarcak (beide im Tor), Juralewsky (2), Nitzsche (6), Trunsch (7), Heyne, L. Gäbler (2), Jendryke (2), Aufderheide (7), Altmann (3/1), M. Gäbler (7/1), Ronatschk – Trainer/ Off.: Schwarzbach, Kunold, Stephan
LHV – kämpft wie Sau!