Ähnlich wie eine Woche zuvor gegen den SC Riesa sollte es im Spiel gegen den Spitzenreiter der Verbandsliga Ost darum gehen, so lange wie möglich mit Spaß und guter Laune mitzuhalten. Der Radebeuler HV – die Men in Black, wie sich die Männer aus dem Dresdener Nobelvorort nennen – gingen als klarer Favorit in das Rückspiel gegen den LHV II. Im Hinspiel kamen die Zuse-Städter doch etwas unter die Räder und verloren mit 31:42.
Leider ging es wieder nicht mit voller Bank zum Auswärtsspiel. Marvin Trunsch und Niclas Schäfer mussten krankheitsbedingt passen, und mit Nils Nitzsche sowie Stan Altmann fehlten zwei weitere wichtige Akteure. Wieder mit an Bord dafür Christina Herzer, der mit seiner Erfahrung und Ruhe auch eine wichtige Säule in der zweiten Männer ist.
Der Start in die Partie gelang nach Maß – 0:2 stand es nach knapp zweieinhalb Minuten durch Tore von Geburtstagskind Marko Gäbler und Stanley Lorenz, der ein starkes Spiel auf er Rechtsaußen-Position machte. Es folgte direkt die erste Unterzahlsituation, was die Hausherren mit viel Tempo ausnutzten und das Spiel gleich wieder an sich reißen konnten – 5:2 (7. Minute). Im Angriff fehlte es nun an kompletter Überzeugung und Durchschlagskraft gegen den RHV. Es gab aber auch gute Aktionen, die nur leider nicht immer erfolgreich abgeschlossen wurden. Fehler auf Seiten der Hoyerswerdaer wurden direkt bestraft, so dass Tyler Wlodarcak kaum etwas ausrichten konnte (im Verlauf der ersten Hälfte konnte er aber zwei 7m entschärfen). Der Rückstand pegelte sich bei fünf bis sechs Toren ein . Nach dem 14:9 durch Elias Huth folgte allerdings ein 0:4-Lauf, so dass der Rückstand auf 18:9 anwuchs. Leider konnte man im weiteren Verlauf der ersten 30 Minuten nicht viel entgegen setzen und wechselte beim Stand von 15:26 aus Gästesicht die Seiten. 15 geworfene Tore sind vollkommen in Ordnung, aber 26 in einer Hälfte zu kassieren eben nicht. Zu häufig konnte man das Tempospiel nicht unterbinden und kassierte Tore aus der ersten und zweiten Welle.
Nichts desto trotz ging es weiter.
Zunächst konnten die Gastgeber die Führung noch ausbauen (29:15) ehe das Aufbäumen und freie Aufspielen startete. Es folgten nun immer wieder mehrere Tore als Antwort auf einen Treffer der Gastgeber. Die Abwehr stand beweglicher, konnte zunehmend viele Bälle gewinnen und im Kasten bekam Schlussmann Tim Dahl, der für Schäfer nachrücken konnte, auch immer wieder eine Hand an den Ball. Ein 8:2-Lauf der LHVer (Aufderheide, zweimal Heyne, zweimal Lorenz, Herzer, M. Gäbler, Huth) sorgten beim Stand von 31:23 für die Auszeit der Radebeuler. Nach zwei Toren des Tabellenführers folgte ein 5:0-Lauf für die in grau spielenden Zuse-Städter (Herzer, Aufderheide, zweimal Huth, Jendryke) zum 33:28 und der Tabellenzwölfte war an sich wieder im Spiel. Nach einer eigenen Auszeit, um etwas Luft zu verschaffen und die Ruhe zu bewahren ging es so weiter – 5:2-Lauf für den LHV. Nico Rontaschk, der sich beim passiven Vorwarnzeichen ein Herz fasste und völlig unbeschwert den Ball in die linke obere Ecke hämmerte plus Tore von Aufderheide (drei in dieser Phase) und Huth brachte die gut gefüllte Lößnitz-Sporthalle zum verstummen, denn beim 36:33 nach 56 Minuten zog Coach Martin Heuer seine letzte Auszeit-Option. Der LHV war wirklich zurück im Spiel und wollte nun natürlich versuchen noch etwas mitzunehmen.
Leider fand der Heimtrainer die richtigen Worte und die Hausherren selbst erzielten einen 3:0-Lauf zur 39:33-Vorentscheidung. Die Luft war dann nach dem großen Kampf und der überzeugenden Vorstellung raus bei den Mannen aus der Lausitz. Marko Gäbler konnte sich nochmal selbst beschenken mit einem weiteren Tor zum 39:34. Mit der Schlusssirene schafften die Radebeuler noch das 40. Tor, so dass ein 40:34 auf der Anzeigetafel leuchtete.
In den Reihen der Hoyerswerdaer wieder freudige, aber auch enttäuschte Gesichter. Freudig, aufgrund des super Spiels in der zweiten Hälfte, enttäuscht, weil es am Ende wieder nicht gereicht hat und weil die ersten 30 Minuten eben nicht gut genug waren, um erfolgreich zu sein. Dass man die zweite Hälfte dann aber mit 19:14 für sich entscheiden konnte, war und ist großes Kino gewesen. Darauf gilt es weiter aufzubauen, um früher oder später den erste Saisonsieg einzufahren.
Die nächste Möglichkeit dafür gibt es am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen die Männer von Rotation Weißenborn. Die zweite Männer des LHV ist am 15.02.2025 als einzige Mannschaft Gastgeber in der Sporthalle des BSZ „Konrad Zuse“ und freut sich ab 15.00 Uhr auf die Unterstützung auf den Rängen. (LHV-MS)
Der LHV spielte mit: Wlodarcak, Dahl (beide im Tor), Herzer (2), Kaasche (2), Heyne (2), L. Gäbler (1), Jendryke (2), Aufderheide (6), Huth (9/2), M. Gäbler (3/1), Ronatschk (1), Lorenz (6) – Trainer/ Off.: Schwarzbach, Kunold, Stephan
LHV – kämpft wie Sau!
Bilder: privat